Sieben Punkte für unseren Landkreis

08. März 2015

Schwürbitz

„Das Thermalbad in Bad Staffelstein, die Entwicklung unseres neuen Helmut-G-Walther-Klinikums und die Schulen des Landkreises, das sind zentrale Aufgaben, die unsere ganze Aufmerksamkeit als Kreistag erfordern und auch die finanziellen Mittel des Landkreises dauerhaft belasten.
Diese Aufgaben sind aber zugleich auch Chancen, die wir wegen der Zukunftsfähigkeit unserer Region gemeinsam anpacken“, so Fred Bogdahn, Vorsitzender der Kreistagsfraktion SPD/Soziale Bürger in der letzten Sitzung der Fraktion in Schwürbitz.
Zusätzlich müsse aber auch mittelfristig eine Reihe von Themen bearbeitet werden, die zwar nicht alle im klassischen alleinigen Verantwortungsbereich des Landkreises liegen, diesen aber nachhaltig beeinflussen. Daher verabschiedete die Fraktion „Sieben Punkte für unseren Landkreis Lichtenfels“, die sie verstärkt in den Mittelpunkt stellen will.
Hans-Peter Marx, weiterer Stellvertreter des Landrats und Kreisrat aus Burgkunstadt, hob dabei gemeinsam mit Kreisrätin Allmut Schuhmann, Altenkunstadt, und Kreisrat Michael Dreiseitel, Weismain, die Anbindung des oberen Landkreises an die Autobahn als besonders wichtig hervor, um damit vor Ort befindliche Betriebe zu halten bzw. eventuell auch mögliche neue Betriebe anzusiedeln. Altbürgermeister und Kreisrat Josef Stark, Marktzeuln, mahnte an, die B 173 neu nun endlich zu verwirklichen, um die vom Durchgangsverkehr in Trieb, Hochstadt und Marktzeuln betroffenen Bürger zu entlasten.
Kreisrätin Monika Faber brachte die Errichtung einer Berufsakademie für das Gesundheitswesen am Helmut-G-Walther-Klinikum erneut ins Gespräch, um Ausbildungsplätze für junge Menschen in den Kranken- und Pflegeberufen zu schaffen.
Und Erster Bürgermeister und Kreisrat Andreas Hügerich, Lichtenfels, regte an, sich überörtlich für vereinfachte staatliche Zuschussrichtlinien allgemein und bei der Städtebauförderung insbesondere einzusetzen.
„Wir hoffen, dass wir bei unseren „Sieben Punkten für den Landkreis Lichtenfels“ die Unterstützung der anderen Fraktionen im Kreistag und die unserer Landtags- und Bundestagsabgeordneten finden“, appellierte Kreisrat Frank Novotny an alle politisch Verantwortlichen.

„ Sieben Punkte für unseren Landkreis“

Von der Kreistagsfraktion SPD/Soziale Bürger im Kreistag des Landkreises Lichtenfels

  1. Zügiger Bau der B 173 neu im Bereich des Landkreises Lichtenfels Die B 173 neu ist nicht nur zur Entlastung der betroffenen Bürger in Trieb und Hochstadt von Bedeutung, sondern dient auch der verbesserten wirtschaftlichen Erschließung des Landkreises, insbesondere dem östlichen Landkreis. Mit dem Bau der B73 neu würde zudem eine zumutbare Ausweichroute für den LKW-Verkehr geschaffen und somit die Möglichkeit gegeben, die hochbelastete enge historische Ortsdurchfahrt des Marktes Marktzeuln vom Schwerlastverkehr zu befreien. Deshalb wären ein zügiger Abschluss der Planungen und Genehmigungsverfahren und eine rasche Umsetzung der fast 30 Jahre dauernden Planung für den Landkreis bedeutsam.

  2. Bau der Ortsumgehung Mainroth und Bau der Ortsumgehung Weismain Beide Maßnahmen würden die Anbindung des östlichen Landkreises an das überörtliche Autobahnnetz verbessern und so die Wirtschaftskraft des Landkreises insgesamt stärken. Dies dient der Ansiedlung neuer Betriebe, aber auch dem Erhalt von Betrieben am bisherigen hiesigen Standort.

  3. Grundsatz „Erhaltung vor Neubau“ bei Staatsstraßen Der Zustand der Staatsstraßen verlangt zwingend nach umfassenden Ausbesserungen bzw. grundlegenden Sanierungen. Dies sollte Vorrang vor dem Bau neuer Staatsstraßen haben.

  4. Bahnanbindung der Kreisstadt Lichtenfels trotz Wegfalls des ICE bestmöglich erhalten Mit dem Wegfall des ICE nach der Fertigstellung der Neubaustrecke im Zuge des Verkehrsprojektes deutsche Einheit ist mit einem Bedeutungsverlust des Bahnstandortes Lichtenfels und damit einer schlechteren Anbindung unseres Raumes an das überörtliche Bahnnetz zu rechnen. Deswegen sind hier geeignete Gegenmaßnahmen in Form einer vertakteten Anbindung an den ICE-Knoten Bamberg bzw. den ICE-Halt in Tagesrandlage in Coburg zu installieren. Weiterhin soll Lichtenfels an schnelle und direkte Züge in Richtung Berlin, München und Frankfurt angebunden bleiben bzw. werden.

  5. Anbindung des Innovationszentrums an die Hochschule Coburg Das „Innovationszentrum Lichtenfels. Marketing Design Technologie“ und die „Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels“ sollen enger an die Hochschule Coburg angebunden werden, um durch diese Verknüpfung das heimische Flechthandwerk und auch die Möbelregion Lichtenfels-Coburg zu stärken.

  6. Einrichtung einer Berufsakademie für das Gesundheitswesen bzw. Berufsakademie für Gesundheitsberufe am Helmut-G-Walther-Klinikum Lichtenfels Durch die Einrichtung einer derartigen Berufsakademie, die kranken- und altenpflegerische Berufe verknüpft könnte das Helmut-G-Walther-Klinikum nochmals gestärkt werden und den heimischen Ausbildungsinteressierten würde eine Chance zur heimatnahen Ausbildung geboten.

  7. Zuschussrichtlinien bei Städtebauförderung u.a. staatlichen Programmen entbürokratisieren Vielfache bürokratische Hindernisse könnten durch eine zumindest teilweise pauschalierte Zuteilung von Fördermitteln verhindert und so eine raschere Umsetzung notwendiger Maßnahmen unter Respekt vor der Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden erfolgen.

Lichtenfels, 7.3.2015 Fred Bogdahn, Fraktionsvorsitzender

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