Aschermittwoch 2020 in Burgkunstadt

28. Februar 2020

Tritt Landrat Meißner für ein Kreistagsmandat zurück?

Gemeinsam stark tritt die SPD beim Politischen Aschermittwoch in Burgkunstadt auf

Landkreis Lichtenfels.
Aufbruchstimmung herrschte beim Politischen Aschermittwoch der SPD im Landkreis Lichtenfels. Die Gastgeber Dieter Schmiedel vom Ortsverein Burgkunstadt und der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller präsentierten stolz eine Bürgermeisterkandidatin und sechs Bürgermeisterkandidaten, die bei der Kommunalwahl am 15. März die Wahl für sich entscheiden wollen. Natürlich durften aber auch kritische Worte zur Kreistagskandidatur des amtierenden Landrats nicht fehlen.

Traditionell gibt es beim Politischen Aschermittwoch der Parteien einen Redner, der wortgewandt auf die politischen Gegner „draufhaut“. Anders in diesem Jahr beim Aschermittwoch der Kreis-SPD in Burgkunstadt. Es gab nicht nur einen Redner, sondern gleich acht, nämlich die sieben SPD-Bürgermeisterkandidaten und den SPD-Kreisvorsitzenden. Unter dem Motto „Gemeinsam stark.“ wirbt die SPD um Stimmen für die Kreistagswahl. Dieses Motto wurde beim Aschermittwoch mit Leben erfüllt.
  Alle Bürgermeisterkandidaten waren sich einig, dass sie als Bürgermeister ihre Städte und Gemeinden gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestalten wollen. Den Beginn auf der Rednerliste machte Frank Novotny als Bürgermeisterkandidat der Gemeinde Altenkunstadt. Der Bankbetriebswirt möchte eine Strategie für Altenkunstadt gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeiten, die bis 2025 oder 2030 Wirkung zeigen soll. Dabei möchte er die jungen Leute in der Gemeinde besonders einbinden und gleichzeitig die Älteren und auch die Unternehmer nicht vergessen.
  Stephan Arndt, der SPD-Bürgermeisterkandidat aus Redwitz schlug in dieselbe Kerbe. Barrierefreier Wohnraum ist sein Anliegen, das er gemeinsam mit der Redwitzer Bevölkerung gestalten möchte. In diesem Atemzug warb er für das Seniorenzentrum der AWO, seiner Meinung nach ein Vorzeigeprojekt, das in seiner Heimatgemeinde entstanden ist. Auf den Redwitzer Kandidaten folgte die einzige Frau in der Runde, die Marktgraitzer Kandidatin Nathalie Grammon. Ihr liegt am Herzen, dass ein neuer und frischer Wind durch Marktgraitz und den Gemeinderat weht. Sie will neue Ideen einbringen aber auch Gutes und Bewährtes fortführen. Die Infrastruktur muss ausgebaut, Leerstände beseitigt und neuer Wohnraum geschaffen werden. Die Jugend müsse in Marktgraitz bleiben, um den Ort ihrer Eltern und Großeltern weiter am Leben zu erhalten. Als weitere Punkte sprach sie Kinderbetreuung, Jugendarbeit, Barrierefreiheit und Ehrenamt an.

Der Kreisstadtbürgermeister Andreas Hügerich folgte mit seinen Ausführungen. Er konnte seinen Traum vom Bürgermeisteramt bereits verwirklichen und gestaltet bereits seit fast sechs Jahren gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein lebendiges Lichtenfels. Dies möchte er auch in den kommenden Jahren tun, denn bei der Kinderbetreuung und der Seniorenförderung sowie der Schaffung von Wohnraum und von Gewerbeflächen sieht er noch Aufgaben vor sich, die er gemeinsam mit allen Lichtenfelserinnen und Lichtenfelsern angehen möchte. Das verflechtende Element zwischen Andreas Hügerich und dem Michelauer Bürgermeisterkandidaten Jürgen Spitzenberger ist die Korbmacherei und der Korbhandel. Ziel von Jürgen Spitzenberger ist es, gemeinsam mit der Kreisstadt Lichtenfels die Flechtkultur voran zu bringen und das Korbmuseum Michelau für die Zukunft fit zu machen. Außerdem setzt sich Spitzenberger seit längerem bereits für eine Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt von Michelau ein, wofür er sich als Bürgermeister auch um Fördermittel bemühen möchte.
  Der Ebensfelder SPD-Bürgermeisterkandidat Tobias Engel ging bei seiner Vorstellung auf den Erhalt der Mittelschule in Ebensfeld und die Lebensqualität in den Ortsteilen ein. Auch der Hochstadter Bürgermeisterkandidat Joachim Schlesinger ließ trotz Terminüberschneidung seine Inhalte für seine Heimatgemeinde darstellen, die sich im Bezug auf die Förderung der Vereinswelt und die Gemeinschaft in den Ortsteilen mit denen des Ebensfelder Kollegen deckten.
  Zum Abschluss thematisierte der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller die Kreistagswahl. Er stehe auf der SPD-Kreistagsliste an der Spitze eines Teams mit 50 Kandidatinnen und Kandidaten, die seiner Meinung nach alle ein Kreistagsmandat sehr gut ausfüllen können. Eigene Ideen und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, das sind die Kernthemen, mit der die SPD bei der Kreistagswahl punkten möchte. Natürlich nahm auch die Kandidatur des amtierenden Landrates bei der Kreistagswahl Platz in seiner Rede ein. „Tritt Landrat Meißner also für ein Kreistagsmandat zurück? Oder ist seine Kandidatur auf der Kreistagsliste nur Stimmenfang für die CSU?“, stellte Müller die Frage an die Anwesenden. Ehrlich gegenüber der Landkreisbevölkerung finde Müller die Kandidatur des Landrates nicht. „Bei einem plötzlichen Rücktritt des Landrates wird sicherlich eine oder einer aus den Reihen der Sozialdemokraten in die Presche springen und sein Amt übernehmen.“, so Müller augenzwinkernd. Allerdings habe ja zum Glück der Wähler das letzte Wort und entscheide mit seiner Stimme bei der Kreistagswahl. Müller möchte gerne gemeinsam mit allen Fraktionen und mit Meißner den Landkreis gestalten, ob mit ihm als Landrat oder als Kreisrat.

Bild Aschermittwoch 2020
Foto (SPD-Kreisverband): Gemeinsam möchten die Genossinnen und Genossen einen starken Landkreis Lichtenfels gestalten, v.l.: Dieter Schmiedel (Burgkunstadt), Jasmin Schreppel (Soziale Bürger), Stephan Arndt (Redwitz), Jürgen Spitzenberger (Michelau), Sebastian Müller (Kreisvorsitzender), Nathalie Grammon (Marktgraitz), Tobias Engel (Ebensfeld), Andreas Hügerich (Lichtenfels) und Frank Novotny (Altenkunstadt).

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