Bericht FT vom Samstag, 29. Sept. 2012 ALEXANDER HARTMANN
*Die SPD schickt bei der Bundestagswahl 2013 Simon Moritz ins Rennen. Unser Bild zeigt Moritz (Vierter von rechts) mit (von links) Jonas Merzbacher (Unterbezirk Bamberg), MdL Inge Aures, dem Kulmbacher OB-Kandidaten Ingo Lehmann, MdL Susann Biedefeld und Hans-Peter Marx (Unterbezirk Lichtenfels). Foto: Hartmann *
Die SPD setzt bei der Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis 240, der die Landkreise Kulmbach und Lichtenfels sowie Teile des Bamberger Landkreises umfasst, auf den Kulmbacher Simon Moritz. Der 28-Jährige wurde am Samstag bei der Wahlkreiskonferenz in Thurnau zum Bundestagskandidaten gekürt.
Simon Moritz, der stellvertretender SPD-Bezirksvorsitzender ist, war nicht der einzige Genosse, der sich für eine Kandidatur zur Verfügung gestellt hatte. Auch Yilmaz Aydin, der Integrationsbeauftragte der Kulmbacher SPD, hatte sich zur Wahl gestellt, war in der geheimen Abstimmung aber klar unterlegen.
56 Delegierte für Moritz
Für Moritz stimmten 56 Delegierte, für Aydin nur 13. Der 33-Jährige, ein Kulmbacher mit kurdischen Wurzeln, hatte in seiner Vorstellung erklärt, dass er aus der SPD eine echte Integrationspartei machen möchte - auch für Migranten. Er hatte ein NPD-Verbot ebenso eingefordert wie mehr Chancengleichheit in der Bildung. Der Unternehmer hatte zudem erklärt, dass er in Berlin für die Stärkung der Infrastruktur in Oberfranken eintreten werde. Nach seiner Abstimmungsniederlage gab es sich als fairer Verlierer. Er werde Simon Moritz im Wahlkampf nach besten Kräften unterstützen, sagte der 33-Jährige.
Die SPD nach vorne führen
Simon Moritz selbst zeigte sich davon überzeugt, dass er nach den Debakeln, die die SPD bei den letzten Bundestagswahlen erlebt hat, 2013 wieder ein deutlich besseres Ergebnis einfahren wird. "Eine Region wie die unsere braucht wieder ein deutliches Mehr an Sozialdemokratie und deutlich weniger CSU", hatte er vor seiner Wahl kämpferisch erklärt. Er, so der 28-Jährige, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg tätig ist, werde im Bund für mehr soziale Gerechtigkeit eintreten.
Abgeordnete trauen ihm viel zu
Es müsse das Ziel sein, nicht immer mehr Jobs im Niedriglohnsektor oder auch durch Leiharbeit, sondern wieder mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen: "Leute, die das ganze Leben gearbeitet haben oder auch die, die einen Vollzeitjob haben, müssen von ihrer Rente oder ihrem Gehalt auch leben können", sagte Moritz, dem mit Inge Aures und Susanne Biedefeld zwei Landtagsabgeordnete 2013 den großen Coup zutrauen. "Er hat das Zeug dazu, die Region in Berlin zu vertreten", sagte Aures, und Susann Biedefeld ist davon überzeugt, "dass Simon Moritz durch seine Art und Weise die Leute auch über die Parteigrenzen hinweg überzeugen wird".