Dass Selbstbestimmung bis ins hohe Alter und eigenständiges Leben im gewohnten Umfeld ein wichtiges Anliegen vieler Menschen ist, das ist bekannt. Ebenso ist bekannt, dass die Umsetzung dessen sehr schwierig bleibt. Kreisrätin Monika Faber stellte deshalb kürzlich das Projekt „Senioren helfen Senioren“ dem SPD-Kreisverband Lichtenfels vor.
Im Landkreis Kronach wurde schon vor Jahren die Seniorengemeinschaft Kronach e.V. gegründet. Es ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, dessen Mitglieder sich gegenseitig mit alltäglichen Hilfen, wie z.B. Begleitung bei Einkäufen, Behördengängen, Arztbesuchen, Haus- und Gartenarbeiten jeglicher Art, Fahrdienste, handwerklichen Kleinhilfen, Grabpflege etc. unterstützen.
Der Kronacher Verein zählt inzwischen 600 Mitglieder, die meisten Personen sind im Alter von Ende 50/Anfang 60 und aufwärts. Diese Selbsthilfeeinrichtung, welche im Prinzip der „Nachbarschaftshilfe“ ähnlich ist, könnte auch Modell für ein ähnliches Projekt bei uns im Landkreis Lichtenfels stehen, machte die Seniorenbeauftragte der Stadt Lichtenfels Monika Faber in ihrem Referat deutlich.
Der Jahresmitgliedsbeitrag in der Kronacher Selbsthilfegemeinschaft von rund 30 Euro für Einzelpersonen und 45 Euro für Ehepaare schließt bei Tätigkeiten im Rahmen des Vereins Unfall-, Haftpflicht und Kaskoversicherung mit ein. Die aktiven Mitglieder dieser Seniorengemeinschaft treffen sich wenn möglich monatlich, besprechen anstehende Aufgaben, die sie selbst verrichten können und erhalten bedarfsorientiert entsprechende Hilfe von anderen Mitgliedern der Gemeinschaft.
Wie wird abgerechnet? Pro Stunde erhaltener Hilfeleistung zahlt jedes Mitglied 8 Euro an den Verein, der Helfende erhält davon 6 Euro. Die Differenz wird für die laufenden Kosten des Vereins benötigt, beispielsweise für die Versicherung der helfenden Senioren. Außerdem bietet der Verein die Möglichkeit, das erarbeitete Guthaben auf ein Treuekonto anzusparen, auf das bei Bedarf auch zugegriffen werden kann. Man kann aber auch sein Guthaben später in selbst benötigte Hilfeleistungen durch andere Mitglieder eintauschen.
Seitens des SPD-Kreisvorstandes unterstützen die Idee von Monika Faber neben dem Kreisvorsitzenden Sebastian Müller, Kurt Hammer aus Ebensfeld und Theo Schindzielarz aus Bad Staffelstein. Die Stellvertretenden Kreisvorsitzenden Hans Peter Marx und Sabine Heppner sind sich sicher, dass auch im östlichen Landkreis Interesse an diesem Projekt bestehe. Eine landkreisweite Umsetzung des Projektes sei für Sebastian Müller sinnvoll und bedeute für die Region eine deutliche Aufwertung. Unterstützung seitens des Landkreises Lichtenfels sei für das Gelingen des Projekts notwendig und für die Kreis-SPD auch vorstellbar. Darüber hinaus stehen noch Fördermittel zur Finanzierung in Aussicht.
Wer sich bereits jetzt dafür interessiert eine solche Seniorengemeinschaft zu verwirklichen und daran mitarbeiten möchte, der kann sich bei Monika Faber unter faber.monika1@gmx.de oder per Telefon 09571/5127 melden.