Altenkunstadt
„Wir begrüßen es außerordentlich, dass zu den Aufgaben des neuen Tourismusvereins Obermain.Jura zukünftig auch gehört, die Tourismusarbeit im Landkreis stärker zu koordinieren. Damit wird ein alter Wunsch der Fraktion nun auch in der Aufgabenbeschreibung des Tourismusvereins fester verankert“, bilanzierte Vorsitzender Fred Bogdahn die Diskussion in der letzten Sitzung der Kreistagsfraktion „SPD/Soziale Bürger“ im „Preußla“ in Altenkunstadt.
Als organisatorisches Dach soll der Verein Ideengeber und Projektinitiator der Mitgliedskommunen sein und sie fachlich und inhaltlich unterstützen. Erster Bürgermeister und Kreisrat Andreas Hügerich (Lichtenfels) wies darauf hin, dass natürlich jede Stadt oder Gemeinde im Landkreis auch weiterhin aufgefordert ist, selbst initiativ zu werden bzw. zu bleiben, aber die „Herausforderungen und die Konkurrenz im Tourismus sind so vielfältig und umfassend, dass man über den eigenen Kirchturm hinaus denken muss, um erfolgreich zu sein“. Kreisrat Georg Müller, Bad Staffelstein, betonte, dass „natürlich die Therme in Bad Staffelstein weiterhin der Leuchtturm des Tourismus in der Region sein wird, aber nur mit der Therme allein wird man auf Dauer auch nicht bestehen.“ Kreisrätin Monika Faber stellte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des naturnahen Tourismus und des „Flussparadieses Franken“ mit dem Main heraus und lobte auch die mit Hilfe von Ehrenamtlichen erstellten Wanderwegmarkierungen im Landkreis. Der weitere Stellvertreter des Landrates, Kreisrat Hans Peter Marx aus Burgkunstadt, zeigte sich erfreut, dass nun auch die Region um den Kordigast stärker ins Blickfeld rückt und so dem Staffelberg mit Schloss Banz und Vierzehnheiligen ein weiterer wichtiger Werbefaktor an die Seite gestellt wird. Kreisrätin und 3. Bürgermeisterin Allmut Schuhmann, Altenkunstadt, und Kreisrat Wolfgang Sievert, Burgkunstadt, betonten, dass der Landkreis sich als touristische Einheit vermarkten müsse, damit der Gast ein umfassendes Ferienangebot im Landkreis bekommt.
Der weitere Ausbau des Fahrradtourismus‘, die Schnürung von All-Inclusive-Paketen für den Gast, eine Qualitätsoffensive v.a. bei den privaten Unterkünften, die teils in die Jahre gekommen seien, eine Intensivierung des Internetauftrittes, weitere Verbesserungen für den Gast bei der Möglichkeit im Internet online zu buchen und die Nutzung der Chancen zur Werbung im Raum der Metropolregion Nürnberg mit Hilfe des VGN, des Nahverkehrsverbundes, seien weitere zentrale Aufgaben für die Zukunft. Hierzu muss der Tourismus auf Landkreisebene auch personell optimal aufgestellt sein. Ein Anfang sei gemacht, es gelte aber, nach einem Jahr einmal zu schauen, ob Nachjustierungen nötig seien bzw. sich alles im grünen Bereich befinde.
Die Kreistagsfraktion „SPD/Soziale Bürger“ begrüßt ausdrücklich die Resolution zum weiteren Ausbau des Stromnetzes im Landkreis Lichtenfels, in der betont wird, dass die Region Lichtenfels bereits heute durch Verkehrsprojekte und Stromtrassen zahlreiche Belastungen tragen müsse. Wenn die Bundes- und Landespolitik nun den Salto Mortale vollziehen, dass solche „vorbelasteten Räume“ erste recht geeignet seien, zusätzliche weitere Belastungen, hier etwa durch Stromtrassen, aufzunehmen, so sei dies nicht hinnehmbar. es sei im Gegenteil ein „Treppenwitz der Bundes- und Landesplanung auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises nach dem Motto, wer eh schwer zu tragen hat, dem können wir ja noch etwas dazu aufladen“, so Fraktionsvorsitzender Fred Bogdahn. es sei daher notwendig, für diese Resolution nicht nur Verbündete in der Politik zu finden, sondern auch im Bereich von Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft.
Ein weiterer Punkt der Fraktionssitzung war das Müllkonzept des Müllzweckverbandes Nordwestoberfranken, dem auch der Landkreis Lichtenfels angehört.
Einer sogenannten Biotonne für Küchenabfälle erteilte die Fraktion einmütig eine klare Absage. Mit den Grüngutsammelstellen sei der Landkreis „hier auf dem richtigen Weg“, so Kreisrat Frank Novotny, Altenkunstadt, und eine weitere Tonne für Bioabfälle sei in unserer Region überflüssig und stelle wohl auch ein hygienisches Problem dar, da sie sicher nicht wöchentlich abgefahren werden könne. Das ins Auge gefasste Bringsystem für Biomüll zu den Wertstoffhöfen des Landkreises sei daher zu begrüßen.