Schönsreuth
Beim Wahltreff der SPD „Für ein lebendiges Lichtenfels“ am vergangenen Montag in Schönsreuth freute sich Moderatorin Monika Faber, sehr viele interessierte Bürger begrüßen zu können. Kurz vor der Wahl am kommenden Sonntag machte Bürgermeisterkandidat Andreas Hügerich noch einmal deutlich, ein Stadtoberhaupt für alle Bürger sein zu wollen, völlig unabhängig von Alter oder Parteibuch. Ideen, Anregungen und Vorschläge der Bürger aufzugreifen sei ihm genau so wichtig wie eine zügige Umsetzung von Machbarem, um Lichtenfels mit seinen Ortsteilen voranzubringen. Eine neue „Willkommenskultur“ liege ihm dabei sowohl beim Werben um junge Familien, als auch bezüglich der Neuansiedelung von Betrieben und Geschäften besonders am Herzen – egal, ob es um Wohn-, Gewerbegebiete oder um die Innenstadt gehe. Es müsse, so Hügerich, der psychologisch wichtige Punkt angesteuert werden, dass Leute und potenzielle Interessenten zu spüren beginnen, dass sich in Lichtenfels etwas bewegt und es vorwärts geht. Bündige Gesamtkonzepte seien dazu eine unabdingbare Voraussetzung. „Wir müssen unsere Potenziale noch besser ausschöpfen und viel nachhaltiger auf uns aufmerksam machen! Ich liebe meine Heimatstadt mit ihren Ortsteilen und stehe als Bürgermeisterkandidat bereit, mich mit aller zur Verfügung stehender Kraft für sie einzusetzen“, so Hügerich.
In der anschließenden Diskussions- und Fragerunde wurde zunächst von einem Teilnehmer nach der Meinung der SPD zu einer möglichen Änderung der Straßenausbausatzung gefragt. Diese werde, so Stadtrat Dietmar Heinkelmann, nicht geändert, solange es die Stadtfinanzen irgendwie ermöglichten. Stadtrat Rudi Breuning ergänzte, dass dies von allen Fraktionen so gesehen werde. Bürger müssten gegenwärtig also keine Sorge tragen, bezüglich der Sanierung von Straßen anteilig kostenmäßig in die Pflicht genommen zu werden. Auf das Gewerbegebiet in Seubelsdorf hin angesprochen, merkte Andreas Hügerich an, dass dieses jetzt endlich in Angriff genommen werden müsse, und zwar zunächst mit der Vermessung und anschließend mit der Ausweisung. Stadtratskandidat Günter Reinlein erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass selbige Thematik bereits vor sechs Jahren auf der Tagesordnung gestanden habe, nur sich danach nicht mehr viel bewegt habe. Mit einem Bürgermeister Andreas Hügerich, so Reinlein, könnten sich die Bürger sicher sein, dass solche wichtigen Angelegenheiten künftig nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden würden.
Als speziell für Schönsreuth sehr bedeutsames Thema wurde im Anschluss die Lärmschutzproblematik diskutiert. Siegbert Koch berichtete, dass auch bei Windstille die Geräuschbelästigung erheblich sei. Hier wäre mit einer Verlängerung des Lärmschutzwalles um etwa 300 Meter am ehesten geholfen. Viele führende Persönlichkeiten bis hin zu Vertretern der Autobahndirektion hätten die Situation bereits vor Ort in Augenschein genommen. Man hoffe, dass die in Erwägung gezogene Lärmschutzwallverlängerung durch Aufschütten mit Teilen des Aushubs beim Krankenhausneubau auch wirklich ernsthaft weiterverfolgt werde. Auf die Befürchtung eines Bürgers, dass bei der nächsten Stadtratssitzung am 19. März über die zur Debatte stehende etwa 300000 € teuere „Geflechtkonstruktion“ positiv entschieden werden könnte, entgegnete Stadträtin Monika Faber, dass hier deutlich preiswertere gestalterische Alternativen mit Malereien sowie mit echtem Geflecht zur Debatte stünden. Darüber hinaus sei die Möglichkeit durchaus gegeben, dass die bestehenden Bildtafeln mit Eisenbahnmotiven weiterverwendet werden und in Kombination mit Geflecht Lichtenfels als Eisenbahner- und Korbstadt gleichermaßen präsentieren könnten.
Eine weitere Frage eines Teilnehmers zielte auf die angestrebten neuen Bauplätze hin. Er wollte wissen, ob diese wirklich bevorzugt nur auf der „Grünen Wiese“ angelegt werden sollten, wo doch sanierungstechnisch vermehrt auch bereits bestehende Immobilien im Kernstadtbereich und in den Ortsteilen herangezogen werden könnten. Andreas Hügerich entgegnete, dass dies zwar durchaus richtig sei. Andererseits sei aber auch der Tatsache Rechnung zu tragen, dass junge Familien oft selbst bauen wollten und daher diesbezügliche Angebote unverzichtbar seien. Überrascht zeigten sich viele Anwesenden von der Sorge eines Schönbrunners, der mitteilte, dass er gehört habe, dass sich „die SÜC“ mit dem Gedanken trage, das Hausener Wehr ganz zu sperren, sollte sie künftig bei ihrer Sicherungspflicht für den bisher für Fußgänger und Radfahrer zugänglichen Weg nicht seitens der Städte Lichtenfels und Bad Staffelstein finanziell unterstützt werden. Eine Sperrung wäre, so der Bürger, fatal für den Tourismus und Anlieger gleichermaßen, wobei auch die kürzeste Verbindung nach Kloster Banz wegfallen würde. Moderatorin Monika Faber sicherte zu, bei der nächsten Stadtratssitzung eine diesbezügliche Anfrage zum Sachstand zu stellen. Bevor zum inoffiziellen Teil des Wahltreffs übergegangen wurde, bedankte sich Andreas Hügerich noch für die rege Teilnahme sowie die guten Anregungen während der Diskussion und wendete sich nochmals an die Bürger, doch von ihrem Wahlrecht auch Gebrauch zu machen. Wer bezüglich des Wahlmodus noch unsicher sei, könne sich gerne auch unter www.lebendiges-lichtenfels.de oder auf „Youtube“ unter „Wie wähle ich richtig?“ informieren, wo Stadtratskandidat Frank Ziegler mithilfe eines zweieinhalbminütigen Videospots erklärt, welche Wahlmöglichkeiten dem Bürger auch listenübergreifend offen stehen.
Von Günter Reinlein