Kösten:
Am vergangenen Donnerstag gastierte die SPD mit ihrem Wahltreff „Für ein lebendiges Lichtenfels“ im Kulturhaus Kösten. Auch der vorangegangene Infostand am Dorfbrunnen am Eingang zum Gründla fand regen Zuspruch, bat die Gelegenheit zu einem Gespräch mit den Kandidaten und ließ auf einen erwartungsvollen Abend hoffen.
Nach der kurzen Begrüßung durch den Moderator Ralf Schneider, Migrations- und Integrationsbeauftragter der SPD Lichtenfels, stellte sich Andreas Hügerich vor und schilderte seine Themenschwerpunkte und seine Ziele. Besonderes Augenmerk legte der Bürgermeisterkandidat auf die Erschließung neuer Baugebiete und die dringend notwendige Ausweisung des Gewerbegebiets Seubelsdorf an der A73. Hügerich betonte: „Wir müssen eine aktive Willkommenskultur für potenzielles Gewerbe schaffen. Lichtenfels hat die Chance u.a. für Familien attraktiver zu werden und so können wir den Erhalt unserer Einrichtungen und Vereine zukünftig sichern“.
In der darauf folgenden Diskussionsrunde, die ohne Frage das Zentrum der Wahlveranstaltung darstellte, ließen die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger nicht lange auf sich warten.
Neben dem für einige Köstener als zu hoch empfundenen Variantenreichtum an Gebäudetypen im Neubaugebiet kam auch der Linienverkehr zu Sprache. Hier wurde teils bemängelt, dass die Route von Lichtenfels nach Kösten, Weingarten, Schönsreuth usw. kaum frequentiert sei und sich die Stadt diese Kosten sparen könne.
Andreas Hügerich reflektierte: „In den letzten Monaten habe ich viele verschiedene Meinungen zum ÖPNV mitgenommen. Viele sahen ihn als unzureichend und ausbaufällig an, viele als überflüssig. Wir müssen jedoch den demografischen Wandel bedenken, z.B. wenn Arztbesuche für nicht mobile Bürger in den Ortsteilen anstehen.“ Die amtierende Stadträtin Monika Faber pflichtete bei: „Wenn nur ein oder zwei Personen mit den Bussen fahren, sind dies zwei Personen, die nicht anders in die Stadt kommen. Der Bürgermeister und auch wir als Stadtrat übernehmen für diese zwei Personen trotz allem die Verantwortung und das über Parteigrenzen hinweg.“
Ein weiterer Punkt war auch der schon seit langem gewünschte Festplatz, der laut amtierenden Stadträten zugesagt war. Bis jetzt stellte sich allerdings noch keine große Bewegung in diesem Projekt ein. Andreas Hügerich bot an, einen runden Tisch mit den Vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern abzuhalten, sich die denkbaren und gewünschten Orte gemeinsam anzusehen und eine zeitnahe Lösung zu finden.
Neben der Innenstadtproblematik in Lichtenfels war auch die Sanierung der Coburger Straße und der Unterführung ein Gesprächsthema. „Die Bahnbilder wurden damals großzügig gespendet und sollten erhalten bleiben“, wusste ein aufmerksamer Bürger. Ein weiterer fügte hinzu: „Und wenn nicht in der Unterführung, dann vielleicht an einem anderen Platz?“. Auch die veranschlagten Kosten von mehr als 300000 Euro sind für viele Bürger viel zu hoch. Hügerich betonte, dass wir breitere Gehwege, eine barrierefreie Anbindung und eine attraktive Gestaltung der Coburger Straße brauchen, gerade auch zum Nutzen der dortigen Geschäfte und als Eingangsbereich der Stadt aus Richtung Coburg kommend. Natürlich dürfte aber die Kosten-Nutzen-Relation zu keiner Zeit aus dem Auge verloren werden. Hier fand Hügerich regen Zuspruch. „Könnte man sich überlegen, ob man nur einen Bürgersteig verbreitert, um so die Kosten für die geplante Ampelanlage zu sparen?“, fragte ein Köstener nach.
Der Wahltreff „Für ein lebendiges Lichtenfels“ in Kösten machte abermals deutlich, dass alle Bürgerinnen und Bürger gehört und mit ihren Ideen und Wünschen ernst genommen werden möchten.
Bevor Andreas Hügerich alle Anwesenden verabschiedete und die Gespräche in lockerer Runde weitergeführt wurden, appellierte Ralf Schneider an alle Bürgerinnen und Bürger am 16. März wählen zu gehen „Denn nur wer wählt entscheidet! Für den der nicht wählt entscheiden andere!“
Von Markus Püls