Beim Wahltreff „Lebendiges Lichtenfels“ der SPD am vergangenen Mittwoch in Oberlangheim zeigte sich Versammlungsleiterin Monika Faber zunächst sehr erfreut über den guten Besuch und das große Interesse der Bürger.
Bei seiner Vorstellung machte Bürgermeisterkandidat Andreas Hügerich eingangs deutlich, wie sehr ihm eine neue „Willkommenskultur“ am Herzen liege. Es könne zwar keine Arbeitsplätze versprechen oder garantieren, dass sich zahlreiche junge Familien in Lichtenfels niederließen.
Was er aber versprechen könne, sei, alles dafür zu tun, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
Dies betreffe sowohl die Ausweisung sowie nachhaltige Bewerbung etwa des Gewerbegebiets in Seubelsdorf zur Neuansiedelung von Betrieben, als auch die Ausweisung und Erschließung neuer Wohngebiete in und um Lichtenfels.
Letzteres sei ein Faktor neben vielen anderen, um neue Anreize zu schaffen, dass sich Familien vermehrt für ihren Lebensmittelpunkt bei uns entscheiden.
„Wir brauchen Nachwuchs, auch, um unsere örtlichen Einrichtungen erhalten zu können!“, so Hügerich. Das tangiere Schulen ebenso wie die Feuerwehren oder beispielsweise Musik- und Sportvereine.
In der anschließenden sehr engagierten und sachlich geführten Diskussionsrunde wurde zunächst auf die hohe Belastung durch den Durchgangsverkehr in Oberlangheim hingewiesen. Auch die Tatsache, dass zu bestimmten Zeiten alles zugeparkt sei und im Winter so bisweilen nicht einmal der Schneepflug durchkomme, wurde von einem Bürger kritisch angemerkt. Einen breiten Raum nahm im Anschluss die Problematik um das dringend benötigte neue Feuerwehrgerätehaus ein. Das alte, so Peter Treubel, sei feucht, kalt und viel zu klein. Für die Lagerung von Schutzanzügen beispielsweise sowie für Übungen sei es kaum mehr geeignet und entspreche in keinster Weise mehr den heutigen Anforderungen. Völlig perplex sei man gewesen, als das geplante neue Gerätehaus plötzlich im Haushalt 2012 gar nicht mehr erwähnt wurde.
Hier konnten die Stadträte Fred Bogdahn und Rudi Breuning die Anwesenden beruhigen, dass, sobald –wie zu erwarten- die Grundstücksfrage geklärt sei, das neue Feuerwehrhaus in Angriff genommen und der entsprechende Etat dafür im Haushalt 2015 bereit gestellt werde.
Bisher, so Breuning, habe noch jeder Ortsteil „sein“ Feuerwehrhaus bekommen, zumal, wenn die Bedarfslage so klar ist und auch eine Jugendgruppe mit Perspektive vorhanden ist. In diesem Zusammenhang bedankte sich Ortssprecher Alfred Weis ausdrücklich noch einmal bei Fred Bogdahn für dessen stete Bemühungen in der Vergangenheit, sich für die berechtigten Anliegen der Oberlangheimer einzusetzen.
Im Zuge der Diskussion zeigte sich, dass dem Oberlangheimer Bürgern auch die Belange der Kernstadt am Herzen liegen. Neben Problemen bzgl. der Verkehrsführung, wo ein nicht Ortskundiger oft nicht wisse, wie er bestimmte Zielpunkte erreiche, kam auch die Parkplatzsituation zu Sprache. Hier wurde von einem Teilnehmer angemerkt, dass nicht wenige der vorhandenen Innenstadtparkplätze den ganzen Tag über durch Angestellte blockiert seien, die Parkhäuser hingegen weitgehen leer stünden.
Kritik fand das für die Unterführung ins Auge gefasst „Geflecht“, über dessen Ästhetik man natürlich streiten könne.
Nicht nachzuvollziehen seien aber die, laut Presseberichten, dafür veranschlagten 300000 €, die, so Andreas Hügerich, an anderer Stelle sinnvoller investiert wären, etwa bei dringend erforderlichen Verkehrskreiseln in verschiedenen Bereichen in Lichtenfels.
Angesprochen auf „sein“ Stadtentwicklungskonzept kam der Bürgermeisterkandidat auf die nötige neue „Willkommenskultur“ zurück, mit Hilfe derer man sich viel aktiver, um mögliche Interessenten bei der Neubesetzung von Leerständen bemühen müsse. Hier könne es nur ein breites Maßnahmenbündel von verschiedenen Seiten sein, welches im Sinne eines Gesamtkonzeptes eine Belebung unserer Innenstadt ermöglichen könne. Die erlebbare Deutsche Korbstadt gehöre da ebenso dazu wie das Bemühen um die Ansiedelung von Ärzten und das Errichten attraktiver und gemütlicher Verweil- und Erlebniszonen, einem besonders originellen Kinderspielplatz beispielsweise. Nachdem Stadtratskandidat Günter Reinlein die Anwesenden darüber informiert hatte, dass ab April auch im Bereich links- und rechtsseitig des Leuchsentales mit der Neuausschilderung des Wanderwegenetzes begonnen werde, bedankte sich Andreas Hügerich abschließend für die lebendige und konstruktive Diskussion, die ganz im Sinne der Zielvorstellung von einem „lebendigen Lichtenfels“ sei.